Was ist Laktose?
Laktose (Milchzucker) ist ein Zucker und natürlicher Bestandteil der Milch. Laktose ist ein Disaccharid, das bedeutet, das es aus zwei Zuckermonomeren (Einheiten) besteht. Die Laktose im Dünndarm durch das Enzym Laktase zu D-Galactose und D-Glucose gespalten. Wird vom Körper zu wenig Laktase gebildet, kann die Laktose nicht resorbiert werden und verursacht im Darm zeitversetzt Unterbauchschmerzen, Blähungen und Durchfall. In diesem Fall sprechen wir von einer Laktose-Intoleranz.
Welche Arten der Laktoseintoleranz gibt es?
Primäre Laktoseintoleranz:
- Im Säuglingsalter stellt der Körper Laktase her, um Muttermilch verdauen zu können. Die meisten Menschen verlieren jedoch in ihrer Kindheit die Fähigkeit, Laktase herzustellen und können somit Milchzucker im späteren Alter nicht mehr richtig verdauen, sie entwickeln also eine primäre Laktoseintoleranz. Bei dem Verzehr von Milchprodukten kann es dann zu Beschwerden wie Unterbauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder anderen Symptomen führen, welche frühestens eine halbe Stunde nach der Einnahme von laktosehaltigen Lebensmitteln auftreten.
Sekundäre Laktoseintoleranz:
- Durch eine Schädigung der Darmschleimhaut kann es zu einem Mangel des Enzymes Laktase kommen und somit auch zu einer Laktoseintoleranz. Diese ist im Gegensatz zur primären (also der angeboren) reversibel und kann sich wieder zurückbilden.
Beispiele für laktosehaltige Lebensmittel
Lebensmittel | Menge an Laktose pro 100g Lebensmittel |
---|---|
Kuhmilch | 4,8 g |
Milchprodukte (Joghurt, Schlagobers, Rahm...) | etwa 2 bis 4 g |
Frischkäse | etwa 3 g |
Vanilleeis | 3,2 g |
Während Buttermilch, Molke, Kefir, Schlagobers, Creme fraiche, Hüttenkäse, Frischkäse, Joghurt und Topfen noch relativ viel Milchzucker enthalten, liegen Butter und Schnittkäse bei weniger als 3g/100g. V.a. lange gereifter Käse ist nahezu laktosefrei, da im Laufe der Reifung der Milchzucker durch die Bakterien zu Milchsäure umgewandelt wird.

Gut zu wissen
Rund dreiviertel der Weltbevölkerung sind laktoseintolerant, mit dem höchsten Vorkommen in Afrika und Ostasien. In Europa vertragen etwa 5-15% der Erwachsenen keine Laktose.
Besteht der Verdacht einer Laktose-Intoleranz können 3 Schritte helfen, die Beschwerden nachhaltig zu reduzieren:
- Karenz: 2-3 Monate laktosefreie Ernährung
- Toleranzgrenze ausloten: Anschließend schrittweise Lebensmittel mit geringem Laktosegehalt in den Speiseplan integrieren.
- Individuelle Ernährung: Je nach persönlicher Toleranzschwelle lässt sich die Ernährung laktosearm oder laktosefrei gestalten. Beachten Sie, dass weitere Faktoren wir Stress, Medikamente, Rauchen, Alkohol, Lebensstil, Essverhalten und/oder entzündliche Darmerkrankungen die Verträglichkeit von Laktose ebenfalls beeinflussen können.