Was ist Cholin?
Cholin ist ein fettähnlicher Nährstoff und Bestandteil des bekannteren Lecithins. Cholin wird im Körper für zahlreiche Aufgaben herangezogen. Zum einen wird es für die Herstellung von Phosphatidylcholin herangezogen, das wiederum einen wichtigen Bestandteil unserer Zellmembranen darstellt.
Zum anderen ist Cholin für die Produktion des Neurotransmitters Acetylcholin wichtig. Dieser Botenstoff vermittelt Signale zwischen unseren Nervenzellen im Gehirn und in der Peripherie und nimmt Einfluss auf unsere Gehirnfunktion, die Kognition, das Gedächtnis sowie die Aufmerksamkeit. Auch die Lebergesundheit ist von Cholin abhängig. So ist der Nährstoff bei der Produktion von VLDL (Very Low Density Lipoprotein) beteiligt. VLDL ist ein Transportprotein und befördert Fett und Cholesterin aus der Leber in jene Körperbereiche, in denen die beiden Stoffe dringend benötigt werden. Auf diese Weise schützt Cholin die Leber vor einer Überladung mit Fettkörpern und der gefürchteten Fettleber. Zusätzlich reguliert Cholin gemeinsam mit Betain, Folsäure, Vitamin B12 und S-Adenosylmethionin (SAMe) den Homocysteinspiegel. Dieser Wert ist wiederum ein bedeutender Parameter für unser Herz-Kreislaufsystem und beeinflusst unsere Gefäßgesundheit.
Beispiele für cholinreiche Lebensmittel:
Lebensmittel | Menge an Cholin pro 100g Lebensmittel |
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Eier | 293,8 mg |
Butter | 18,8 mg |
Käse | 16 mg |
Schweinefleisch | 108,2 mg |
Lachs | 65,5 mg |
Sonnenblumenkerne | 55 mg |
Sojabohnen | 116 mg |

Gut zu wissen:
Cholin spielt bei der Regulation der Genexpression (Umsetzung der genetischen Information in Syntheseprozesse) und der frühen Gehirnentwicklung des Embryos eine Rolle. Aufgrund seiner Bedeutung im Körper wurde Cholin früher als Vitamin B4 bezeichnet. Diese Bezeichnung hat sich nicht durchgesetzt, da der Körper Cholin selbst herstellen kann. Dennoch ist eine ausreichende Zufuhr über die Nahrung entscheidend für die Ausübung all seiner Funktionen.
Warum ist ein gesunder Homocysteinspiegel wichtig?
Ein erhöhter Blutspiegel der Aminosäure Homocystein gilt als Risikofaktor für verschiedene Erkrankungen im Herz-Kreislauf-System wie Schlaganfall, Herzinfarkt und Gefäßverengungen. Homocystein entsteht im Körper durch den Abbau der Aminosäure Methionin, die in zahlreichen, vorwiegend tierischen Lebensmitteln enthalten ist. In der Regel wird Homocystein schnell und effizient durch verschiedene Stoffwechselwege im Körper abgebaut. Was hat Cholin mit Homocystein zu tun. Ein Mangel an Cholin wird mit einem erhöhten Homocysteinspiegel assoziiert. Umgekehrt kann eine gute Versorgung mit Cholin und/oder Betain aus der Nahrung oder über Supplemente den Homocysteinspiegel positiv beeinflussen.