Was ist Alopecia areata?
Alopecia areata ist eine häufige Autoimmunerkrankung, die sich durch plötzlichen Haarausfall äußert, meist in Form von kreisrunden Geheimratsecken. Die Krankheit kann Männer und Frauen jeden Alters betreffen und ist sehr unterschiedlich ausgeprägt. Während einige Patienten nur kleine kahle Stellen auf der Kopfhaut entwickeln, kann die Erkrankung in schwereren Fällen zum vollständigen Verlust der Kopfbehaarung (Alopecia totalis) oder sogar der gesamten Körperbehaarung (Alopecia universalis) führen.
Der Verlauf der Alopecia areata ist oft unvorhersehbar, und in einigen Fällen können die Haare spontan nachwachsen, dann aber wieder ausfallen. Die Erkrankung ist nicht nur körperlich, sondern auch psychisch belastend, da sie häufig mit einem Gefühl des Verlusts und der Unsicherheit einhergeht.
Ursache der Alopecia areata ist eine Fehlfunktion des Immunsystems, bei der die körpereigenen Abwehrzellen die Haarfollikel fälschlicherweise als Bedrohung erkennen und angreifen. Die Folge ist eine Entzündung der Follikel, die das Haarwachstum stört und schließlich zum Haarausfall führt. Diese immunvermittelte Reaktion steht im Mittelpunkt der Pathogenese der Alopecia areata und unterscheidet sie von anderen Formen des Haarausfalls, die hormonell oder genetisch bedingt sein können.
Am Krankheitsprozess sind sowohl angeborene als auch adaptive Immunantworten beteiligt. Diese komplexen immunologischen Mechanismen erschweren die Behandlung der Erkrankung und erfordern ein individuelles Vorgehen, das häufig den Einsatz immunsuppressiver oder immunmodulierender Therapien beinhaltet.
Klinik und Diagnose
Alopecia areata äußert sich typischerweise durch scharf begrenzte, runde oder ovale haarlose Stellen auf der Kopfhaut, den Augenbrauen, im Bart oder an anderen behaarten Körperstellen. Einige Patienten haben kurze, brüchige Haare, die an der Wurzel, wo sie am Körper anliegen, dünner sind als am anderen Ende (Exclamation Point Hair). Dies ist an den Rändern der betroffenen Bereiche sichtbar und durch eine Verengung an der Haarwurzel gekennzeichnet. Die Diagnose wird in der Regel klinisch aufgrund des typischen Erscheinungsbildes der Läsionen gestellt. Eine Hautbiopsie ist nur selten erforderlich, kann aber in unklaren Fällen zur Bestätigung herangezogen werden. Neben der sichtbaren Symptomatik leiden viele Betroffene zusätzlich unter einer erhöhten psychischen Belastung, die mitunter durch das mit dem Haarausfall einhergehende Selbstbild ausgelöst wird.
Endokrine Faktoren sind ebenfalls relevant, da Hormone wie Adrenalin (das Stresshormon) und Thyroxin (das Schilddrüsenhormon) die Herzfrequenz beeinflussen können. Darüber hinaus spielt die intrinsische Herzfrequenz, die durch die Genetik bestimmt ist, eine Rolle bei der Bestimmung des individuellen Ruhepulses.

Gut zu wissen
In seltenen Fällen kann die Autoimmunreaktion bei dieser Erkrankung nicht nur die Haarfollikel, sondern auch die Nägel betreffen, was zu charakteristischen Veränderungen wie Grübchen oder Rillen in den Nägeln führt. Solche Veränderungen geben oft frühzeitig Hinweise auf den Krankheitsverlauf.
Klinik und Diagnose
Der Verlauf der Erkrankung ist sehr unterschiedlich, viele Patienten berichten von einem spontanen Wiederwachstum der Haare innerhalb weniger Monate, während andere Betroffene einen chronischen Verlauf mit immer wiederkehrenden Episoden von Haarausfall beobachten.
Die Prognose hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. dem Alter bei Krankheitsbeginn oder dem Ausmaß des Haarausfalls. Ein ungünstiger Langzeitverlauf ist vor allem mit einer frühen Manifestation sowie einer großflächigen Ausbreitung der kahlen Stellen verbunden. Es gibt Möglichkeiten, die Erkrankung symptomatisch zu behandeln, um den Haarausfall zu minimieren und gleichzeitig das Nachwachsen der Haare zu fördern.